Hamburg rockt! …und hiphopt …und beatlet!

Im Rahmen des Reeperbahn Festivals war ich auch endlich mal so richtig als Tourist in Hamburg unterwegs. Hamburg habe ich schon oft besucht, aber wie sich bei diesem Besuch herausstellte, wusste ich bisher nur sehr wenig über diese coole Stadt! Während des Reeperbahn Festivals konnte ich also nicht nur die Musik genießen, sondern auch St. Pauli und Umgebung erkunden.

Kommt mit auf eine kleine musikalische (und etwas sportliche) Reise durch die Hansestadt!


Der berühmte FC St. Pauli

Auf den ersten Blick hat der FC St. Pauli nicht viel mit Musik zu tun. Aber auf den 2. Blick… wenn man genauer hinschaut, reicht die Liebe zum Verein sogar bis nach Mexiko! Panteón Rococó haben dem FC St. Pauli ein Lied gewidmet, oder Thees Uhlmann, oder Prollhead, oder Art Brut… da schlägt mein kleines Punki-Herz höher!

Höhepunkt: zum 100-jährigen Jubiläum des Clubs gab es ein großes Fest im Stadion! Und der Moderator der Party in dem Video (Sven Brux) nahm uns mit auf eine Tour durch das Millerntor-Station, der Heimat des FC St. Pauli. Was ich gar nicht wusste: Neben dem Fußball finden dort noch viel mehr Sportarten ihr Zuhause. Wichtige Themen des Vereins sind außerdem die aktive Jugendarbeit und ein großes Engagement gegen Rassismus. Sehr beeindruckend und sehr sympathisch!

Wusstet ihr, dass das berühmte Symbol des FC St. Pauli (der Totenkopf & Knochen) ursprünglich aus der Hausbesetzerszene der Hafenstraße in Hamburg stammt? Sven kommt ebenfalls aus der Punk-Szene und hatte entsprechend spannende und witzige Geschichten aus den Zeiten in den 80er/90ern zu erzählen. Mehr über das Symbol gibt’s auf der Website des FC St. Pauli. Wer noch mehr über den FC wissen möchte, dem sei die Doku von VICE empfohlen: FC St. Pauli – Germany’s Progressive, Punk Soccer Club.

So schnell kann’s gehen – jetzt bin ich als Fußball-Muffel zum St. Pauli Fan geworden! Danke Sven! ;)


Die Beatles – in Hamburg fing alles an!

Ein Muss für Hamburg- & Musik-Interessierte: Die Jungs aus Liverpool kommen 1960 nach Hamburg, am 17. August 1960 spielen sie ihren ersten Gastauftritt im Indra – 4,5 Stunden an Wochentagen, 6 Stunden am Wochenende! Nach ca. 280 Konzerten auf Hamburger Bühnen kehren die Beatles 1962 wieder nach England zurück, und kurze Zeit später bricht die Beatlemania aus… der Rest ist Musikgeschichte! In Hamburg sind die Beatles erwachsen geworden – sagte einst John Lennon!

Auf der Beatles-Tour waren wir mit Stephanie Hempel, die jeden Samstag ihre musikalische Tour durch die Straßen von St. Pauli anbietet. Wir hören viele spannende und witzige Geschichten über die Beatles und sehen berühmte Orte, wie z.B. die wohl berühmteste Tür der Musikgeschichte – versteckt in einem Hinterhof in der Wohlwillstraße. Dort entstand nämlich das Foto für John Lennon’s Album Rock’n’Roll von 1975. Diese Tour ist für Beatles-Fans ein Muss!

Auf Beatles Tour durch Hamburg

Hamburg’s Musikszene: unique

Bei unserer Tour durch St. Pauli und Umgebung erfahre ich eine Menge über die Musikszene in Hamburg. Ich bin schwer beeindruckt über den Fakt, dass diese doch relativ kleine Stadt so ein großes Spektrum an Künstlern hervorbringt!

Mein Highlight beim Reeperbahn Festival waren ja die Fünf Sterne deluxe. Hiphop aus Hamburg ist definitiv mein Geschmack, da können diese peinlichen Prollos aus Berlin einpacken (ja, Sido, du auch)! Aber dann gibt’s da noch Die Goldenen ZitronenRocko Schamoni, TomteOlli SchulzUdo Lindenberg, Tocotronic (sehe ich nächste Woche live, juhu!), Deichkind, Roger Cicero, Jan Delay, Fettes Brot, Lotto King Karl, Die Sterne… alle aus Hamburg!

Wer nach noch mehr Hamburger Musik stöbern will, sollte unbedingt in die Hanseplatte – dort gehen ausschließlich Platten von Hamburger Musikern & Bands über die Ladentheke!

Während des Reeperbahn Festivals konnte ich einige der Hamburger Musik Locations sehen – besonders der Bunker hat mich schwer beeindruckt. Ein monströses Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg, das jetzt mehrere Clubs beherbergt – u.a. das Uebel & Gefährlich oder Terrace Hill (inkl. Dachterrasse mit super Ausblick auf Hamburg!). Handysignal ist hinter den 3 Meter dicken Wänden nicht zu finden, da fühlt man sich wieder ein bisschen in die Jahre ohne Smartphone zurückversetzt – herrlich!

Dieses Wochenende in Hamburg, voll gepackt mit Musik und Musik- und Stadtgeschichte, hat mir mal wieder gezeigt, dass es selbst an Orten, die man (vermeintlich) bereits kennt, immer noch eine Menge spannendes zu entdecken gibt! Hamburg ist jetzt definitiv in meiner imaginären Bestenliste ein ganzes Stück weiter nach oben gerückt und die Touren haben Lust auf mehr gemacht. I’ll be back, Hämburg!

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